Monats-Impuls zum Nachlesen

Ein paar Frauen gingen am Ostermorgen zum Grab. Das Kreuz war ein brutales Ende ihrer Hoffnungen, die sie auf Jesus gesetzt hatten. Nun wollen sie ihre Trauer verarbeiten und…

Biblischer Impuls zum März 2024:

„Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.“    Markus 16, 6

Der Monatsspruch stammt aus der Erzählung vom Ostermorgen in Markus.   Diese Erzählung ist geprägt von unerfüllten Erwartungen. Ein paar Frauen gingen am Ostermorgen zum Grab. Das Kreuz war ein brutales Ende ihrer Hoffnungen, die sie auf Jesus gesetzt hatten. Nun wollen sie ihre Trauer verarbeiten und Jesus eine letzte Ehre erweisen mit einer Salbung. Doch dann überrascht sie Jesus, indem er nicht da ist, wo sie ihn vermuten. Die Frauen hatten etwas anderes erwartet. Tot ist tot – so ihre bisherige Erfahrung. Jetzt war doch alles vorbei. Doch nun ist das Grab offen, der Leichnam weg und ein junger Mann in strahlendem Gewand sitzt dort. Er spricht sie auch noch auf ihre Situation an. Dann weist er daraufhin, dass Jesus nicht hier im Grab ist. Er ist auferstanden. Das Grab ist ein Ort für Tote (und Trauernde), aber nicht für den Auferstandenen. Jesus überrascht, auch wenn er es angekündigt hat. Auch wenn Jesus seinen Tod und seine Auferstehung angekündigt hatte, so kam das leere Grab unerwartet.

Auch heute gibt es Überraschungen im Großen und Kleinen. Im Supermarkt war das Klopapier alle. Das Auto springt plötzlich nicht mehr an. Die Menschen wählen vermehrt eine rechte Partei. Die Gesellschaft erlebt einen ständigen Wandel. Da fände mancher es schön, wenn wenigstens der Glaube und die    Gemeinde etwas Festes sind. Doch Jesus überrascht selbst diejenigen, die lange mit ihm unterwegs waren. Der Tod kann ihn nicht halten. Das Grab ist leer.

Mich macht die Erzählung vom leeren Grab daher demütig: Wenn selbst die, die Tag und Nacht mit Jesus unterwegs waren, nicht alles verstanden haben, dann will ich mich auch von Jesus überraschen lassen. Mitunter liege ich falsch mit dem, was ich gewohnt bin und denke, und bei dem, wie ich handle. Dann soll er mich korrigieren können. Dazu will ich mir Zeit zum Hören nehmen. Dazu hilft es mir regelmäßig still zu werden und ihn zu fragen: Herr, was willst du mir  sagen? Manchmal bringe ich auch konkrete Themen vor Gott. Andere Male lese ich Bibel und komme darüber mit Gott ins Gespräch. Und dann kommt es nicht immer, aber immer wieder vor, dass ich erfahren darf, wie Gott mich voller   Liebe korrigiert.

Mich macht die Erzählung vom Ostermorgen aber auch hoffnungsvoll: Wenn der Tod Jesus nicht halten kann, dann verliert der Tod seine Macht. Wenn Jesu Ankündigungen eintreffen, dann kann ich seinen Worten vertrauen. Daher bin ich gewiss, dass er mit uns ist und seine Kraft in den Schwachen mächtig ist.

Ich wünsche Ihnen hoffnungsvolle und zuversichtliche Monate, in den Gott sie auch Mal mit Liebe überrascht.

Jens Winarske